Möglichkeiten, Fenster zusätzlich zu dämmen

Sind die Wärmeverluste am Fenster sehr hoch und ist der Hitzeschutz sehr gering, ist der Kauf neuer, hochwertiger Fenster grundsätzlich eine gute Entscheidung. Doch im Zuge solcher Umbaumaßnahmen entstehen nicht nur Kosten für die Anschaffung, sondern auch für die professionelle Montage und Ausrichtung. Da der Nachweis für den U-Wert zwingend erbracht werden muss, ist auf jeden Fall die Expertise eines Fachbetriebs notwendig.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Anschaffungskosten zu sparen und die Fenster, ihre Rahmen und die Laibungen nachträglich effizient zu dämmen:


pixabay.com

1. Isolierfolie für die Verglasung

Der Fachhandel bietet für Fensterglas sehr hochwertige Isolierfolien an, die Berechnungen zufolge einem Wärmeschutzglas in nichts nachstehen. Geeignet ist die Folie für alle glatten Fensterscheiben.

Die Vorteile der Fensterfolie auf einem Blick:

  • preiswerte Alternative zur Neuverglasung oder zum Fenster-Neukauf
  • reduziert nachweislich den Wärmeverlust auf den Glasflächen
  • verbessert die Fensterisolierung im Schnitt um etwa 20 Prozent
  • besitzt einen UV-Blocker oder auch einen bis zu 99 Prozent starken UV-Filter
  • lichtecht, langlebig, farbstabil
  • einfach zu reinigen
  • mühelos wieder ablösbar


unsplash.com

2. Fensterdichtband für die Fensterfugen

Aus Sicht der Bauphysik ist die Dichtigkeit von Fenstern eine Herausforderung. Mehrere unterschiedliche Materialien sind hier zusammengefügt, und diese müssen so miteinander verbunden werden, dass das gesamte Gebäude einen hohen Energieeffizienzwert aufweist. Zum Abdichten vorhandener Fenster bietet sich ein Dichtband oder Kompriband an, auch unter den Bezeichnungen Fugenband, Fugendichtband oder Anschlagband bekannt. Auch wenn es sich in erster Linie um ein Dichtungsband aus dauerelastischem Schaumstoff handelt: 

Ein hochwertiges Kompriband besteht aus unterschiedlichen Materialkombinationen. Schaut man genauer hin, ist das Band eine imprägnierte Zusammensetzung aus einer Innen- und einer Außenseite sowie einem Mittelteil.

Geht es um die Abdichtung von Fensteranschlussfugen, ist zwischen drei Abdichtungsbereichen zu unterscheiden:

  • Die äußere Fugenabdichtung sollte witterungsbeständig, schlagregendicht, winddicht und diffusionsoffen sein.
  • Die mittleren Ebenen sind primär schall- und wärmedämmend abzudichten.
  • Die innere Fugenabdichtung muss hohen Anforderungen an die Luftdichtheit gerecht werden. Auch die Diffusionsdichte muss höher sein als bei der Außenabdichtung.

Im Fachhandel werden Kompribänder nach unterschiedlichen Beanspruchungsgruppen eingeteilt.


Free Images
3. Silikon-Dichtmasse für nachträgliche Dichtungsfugen

Als Fensterdichtmittel weist Silikon einige überzeugende Vorteile auf:

  • Es ist wasserabweisend und verhindert Schimmel- und Pilzbefall.
  • Es ist elastisch und lässt sich leicht verarbeiten.
  • Es bietet eine dauerhafte Abdichtung, die oft mehrere Jahre lang hält.

Das Silikon wird im Blendrahmen in den Falz gegeben. Damit der Rahmen nicht mit dem Fensterflügel verklebt, sollte die Silikonfuge mit einer Folie abgedeckt werden. Die Masse härtet im Lauf von etwa drei Tagen vollständig aus; bis dahin ist das Fenster geschlossen zu halten. Nach dem Öffnen kann die herausgequollene Silikonmasse mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden.


4. Dämmung der Fensterlaibung

Die Fensterlaibung meint den horizontalen Sturz im Bereich der Öffnung sowie die seitlichen senkrechten Flächen. Je nachdem, auf welcher Ebene das Fenster eingebaut wurde, gibt es entweder eine Innen- oder auch eine zusätzliche Außenlaibung. Es ist die Außenlaibung, die aus Sicht der Bauphysik eine energetische Schwachstelle des Gebäudes darstellt. Lücken in der Dämmung sowie undichte Stellen wirken sich hier besonders nachteilig aus.

Es gibt unterschiedliche Verfahren zur Dämmung der Außenlaibung; sie hängen ab von der Konstruktion der Fassade. Bei einem einschaligen Mauerwerk ist anders vorzugehen als bei einem zweischaligen. Wird zusätzlich ein Wärmedämmverbundsystem verwendet, sind die Dämmplatten über die Außenlaibung zu ziehen. Für die Innendämmung im Bestandsbau sind Laibungsplatten die ideale Wahl. Sie weisen trotz geringer Dicke einen hohen Wärmedämmwert auf und lassen sich mühelos zurechtschneiden. Nach der Verlegung können sie verputzt, tapeziert oder gestrichen werden.

Beliebte Posts